Ihr Haar war türkis
und sie trug für die noch ziemlich kühle Frühlingsluft viel zu
wenig Kleidung.
Ihr Bauch war
unbekleidet und das was sie darüber trug wirkte wie der Brustschutz
einer Magierrobe aus einem der Videospiele mit denen er sich die
Nächte um die Ohren schlug. Um ihre Hüften schlang sich ein ebenso
passender Gürtel aus Ranken und hielt vorne und hinten jeweils eine
lange Stoffbahn die bis zu ihren Knien herab fiel.
Die Furchen auf
seiner Stirn wurden tiefer und er versuchte schnellen Schrittes einen
Bogen um sie zu machen. Er wollte nur in seine Universität und den
Tag hinter sich bringen, und anschließend Schlaf nachholen.
Seine Taktik
funktionierte nicht und die junge Frau blieb, noch immer mit beiden
Armen gestikulierend, vor ihm stehen.
In ihrem Blick
spiegelte sich Hoffnung und Freude wieder, als sie so nahe vor ihm
stand fiel ihm auf das sie barfuß unterwegs war. Dazu hatte ihre
Kleidung auch schon bessere Tage hinter sich gehabt. Sie war an
manchen Stellen zerrissen und verdreckt.
Da sie ihn immer noch
mit ihrem irren Geplapper seinen Kopf malträtierte hob er beide
Hände und fiel ihr grob ins Wort.
„Ja, alles klar.
Gute Show, und jetzt geh zu deinen Freunden in den weißen Westen
zurück, in Ordnung?“
Genervt ging er um
sie herum und rückte sich mit Zeige- und Mittelfinger seine Brille
zurecht.
„Mitten in der Woche und so früh am Morgen.... Cosplayer werden auch immer verrückter.“
„Mitten in der Woche und so früh am Morgen.... Cosplayer werden auch immer verrückter.“
Mit langen Schritten
wollte er so schnell wie möglich Distanz zwischen sie und sich
bringen, doch er kam nicht weit da riss jemand an seinem Ärmel und
hielt ihn vom weitergehen ab.
Wütend fuhr er herum
und wollte sie gerade für ihr unmögliches Benehmen an herrschen als
er ihr Gesicht immer näher kommen sah.
Seine Augen weiteten sich, doch noch bevor er reagieren konnte prallte ihre Stirn fest gegen seine.
Seine Augen weiteten sich, doch noch bevor er reagieren konnte prallte ihre Stirn fest gegen seine.
Hätte die Verrückte
ihn nicht an der Kleidung gepackt, er wäre sicher einige Schritte
zurück getaumelt und hätte sich unsanft auf dem kalten Waldpfad
platziert.
„SAG MAL SPINNST DU
VÖLLIG?!“
Zornig riss er sich
von ihr los und ging zwei Schritte zurück, vor Schmerzen stöhnend
fuhr er sich mit beiden Händen unter sein wuscheliges, Pony und
schob sein walnußbraunes Haar zurück. Vorsichtig tastete er die
schmerzende Stelle ab und rechnete schon damit wenn er seine
Fingerspitzen betrachtete, das sie mit einer roten Flüssigkeit
bedeckt sein würden.
Tief zog er die Luft
des Morgens in sich hinein und blähte seine Lungen während er sich
in Gedanken schon überlegte was er ihr alles an den Kopf schmeißen
sollte.
Ihr freudiger Blick
mit dem sie über das ganze Gesicht strahlte nahm ihm den Wind aus
den Segeln. Obwohl sich auf ihrer Stirn schon ein roter Fleck
ausbreitete schien ihr die Kopfnuss nichts ausgemacht zu haben. Ihre
beiden Handinnenflächen legten sich aneinander und sie flötete
voller Glückseligkeit.
„Jetzt verstehe ich
deine Sprache! Das war also das Problem.“
„Problem? Ich kann
dir gleich ein Problem geben!“
Wütend rieb er sich mit einer Hand immer noch die Stirn und ging weitere Schritte rückwärts.
Wütend rieb er sich mit einer Hand immer noch die Stirn und ging weitere Schritte rückwärts.
„Mädel, Keine
Ahnung was das für ein Spiel ist aber dafür habe ich keine Zeit und
erst recht keine Nerven!“
Rasch machte sie
einen Schritt auf ihn zu und legte ihm beide Hände auf die Brust. In
ihren Augen spiegelte sich aufkommende Verzweiflung wieder und ihre
Stimme wurde flehend.
Viele kleine Strähnen standen von ihrem glatten Haar in alle Himmelsrichtungen ab als hätte sie ihren Kopf die ganze Nacht durch Kissen gewälzt.
Viele kleine Strähnen standen von ihrem glatten Haar in alle Himmelsrichtungen ab als hätte sie ihren Kopf die ganze Nacht durch Kissen gewälzt.
„Bitte! Ich brauche
deine Hilfe! Xii ist fort und ich kann sie nirgends finden.“
Sichtlich genervt von
dem Theater schob er grob ihre Hände fort. Sicher würden ihre
Freunde hinter dem nächsten Busch sitzen und sich totlachen.
Vielleicht hatte sie auch eine Wette verloren und musste sich den
ganzen Tag wie eine Irre verhalten die aus einer Klinik ausgebrochen
war.
Gerade als er sich
wieder abgewendet hatte schlang sie ihre Arme um ihn und drückte
sich fest an seinen Rücken.
Er zog ganz langsam
einen tiefen Atemzug der frischen Waldluft durch seine sich blähende
Nase ein, und biss sich auf die Unterlippe um Ruhe zu bewahren, wenn
er eines mehr hasste als sich mit irgendwelchen Fremden unterhalten
zu müssen, war es wenn man ihn ungefragt berührte. Und diese Art
von Berührung war eindeutig zu innig.
Mit vor Wut lodernden
Augen sah er über seine Schulter und blickte in große, grüne Augen
die ihn flehend ansahen. Ein verräterischer Schimmer vernebelte
ihren Blick und ihre Unterlippe begann gefährlich zu zucken.
Ihre zarte Stimme drang wie ein Flüstern des Windes an sein Ohr. Sie brach fast, so sehr zitterte sie.
Ihre zarte Stimme drang wie ein Flüstern des Windes an sein Ohr. Sie brach fast, so sehr zitterte sie.
„Bitte. Hilf mir
sie zu finden. Sie ist irgendwo da draußen und könnte verletzt
sein.“
Qualvoll rutschte der
Kloß in seinem Hals hinunter bevor er ein resignierendes Seufzen von
sich gab und beide Arme soweit anhob wie sie es in ihrem Klammergriff
zuließ.
„Ok, ok. Ich helfe
dir, aber bitte fass mich einfach nicht mehr an.“
Sofort hellten sich
ihre Züge auf und das Strahlen von vorhin kehrte zurück. Sie
entließ ihn aus ihrer Umarmung und rannte schnellen Schrittes
geradewegs in das Unterholz.
Als er nicht sofort
folgte winkte sie ihn eilig heran.
„Na komm schon! Mir
nach!“
Er seufzte schwer,
richtete seine Brille und folgte ihr weniger motiviert. Das ungute
Gefühl beschlich ihn gerade in sein Verderben zu rennen.
Mit großen Schritten
stieg er über Wurzeln und Sträucher, rümpfte die Nase als ihm der
Gedanke kam wie viele Hundehaufen hier lauern könnten. Immer wieder
musste die Verrückte auf ihn warten und trieb ihn zur Eile an. Der
Untergrund auf dem sie sich bewegten schien ihr gar nichts
auszumachen.
„Sag mir mal wie
diese... Xii denn überhaupt aussieht, und wie in aller Welt sie es
geschafft hat sich in diesem Wald zu verlaufen?!“
Ihre Füße fanden
ohne Probleme Halt auf einem alten Baumstamm der bereits von Moos und
Pilzen in Beschlag genommen wurde. Während ihr Blick suchend umher
schweifte beantwortete sie seine Frage.
„Oh, stimmt! Sie
hat rötliches Fell mit weißen Mustern. An ihren Beinen und Armen
ist es schwarz. Sie müsste...“
„Toll, wir suchen deine Katze oder was?“
„Toll, wir suchen deine Katze oder was?“
Verwundert blinzelte
sie ihn an und legte fragend den Kopf zur Seite.
„Katze?“
Ihm blieb nur noch
eines übrig. Den Kopf zu schütteln und diesen Tag zu verfluchen
bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. Er fragte sich was er
verbrochen hatte und ob er nicht lieber zu Hause geblieben wäre.
Dann läge er nun in seinem bequemen Bett und würde den Schlaf der
letzten Nacht nachholen.
Während er seinen
Gedanken nachhing und ihr immer weiter in das Unterholz folgte fiel
sein Blick erneut auf ihre Füße. Das feuchte Moos über das sie
stieg hatte den größten Teil des Schmutzes beseitigt und ihm wurden
all die kleinen Kratzer und Schürfwunden bewusst.
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